Liebe Freunde und Förderer der
Edith-Stein-Kirche in Rom
Sehr geehrte Damen und Herren!
Vor rund einem Jahr begann unsere Initiative, die
Gemeinde S. Edith Stein im Osten Roms beim Bau ihrer Kirche zu unterstützen.
Ausgehend von der Biographie der Heiligen, die sich in Bad Bergzabern
zur Konversion entschlossen hatte, wollten wir uns auf die Finanzierung
des geplanten Taufsteins konzentrieren. Bis heute haben sich über
fünfzig Einzelpersonen und Organisationen aus Frankenthal,
der Pfalz und ganz Deutschland dieser Initiative angeschlossen und
sie in unterschiedlicher Weise gefördert. Neben einem sehr
herzlichen Dank, den ich Ihnen von Don Stefano Ranfi und seiner
Gemeinde ausrichten darf, möchte ich Sie heute über den
aktuellen Stand unserer Spendenkonten und der Bauarbeiten informieren.
Auf dem Girokonto 80500 bei der Liga Bank Speyer
(BLZ 750 903 00) befinden sich derzeit 85,55 €. Daneben besteht
seit April 2002 ein Festgeldkonto (Nr. 60080500) mit derzeit 13.000
€, das sich mit 2 % p.a. verzinst und also monatlich 21,66
€ erbringt. In Raten von 1.000 € kann das Festgeldkonto
aufgestockt werden, was ich sowohl im Oktober als auch im November
tun konnte.
Nachdem ich im Sommer 2001 mit Don Stefano brieflichen
und telefonischen Kontakt aufgenommen hatte, konnte ich mit einer
Gruppe aus Schifferstadt im darauffolgenden Oktober die Pfarrei
zum ersten Mal besuchen. Dieses Jahr hatte ich schon zwei Mal die
Gelegenheit, mich vor Ort über den aktuellen Stand zu informieren.
Beim Gang über den Bauplatz zeigte mir nun Don Stefano die
archäologischen Funde, die in der schon untersuchten südlichen
Hälfte des Areals zutage getreten sind. Dabei handelt es sich
um eine umfangreiche Bewässerungsanlage mit einem halben Dutzend
Zisternen aus dem vierten Jahrhundert vor Christus. Von dieser Stelle
aus führt eine ausgegrabene Straße etwa fünfzig
Meter über die Baustelle, die einst die Zisternen mit einem
heute nicht mehr existierenden Dorf verband.
Natürlich verzögern diese Funde die weiteren
Bauarbeiten, doch müssen sie nicht erhalten werden, weil sie
aus porösem Tuffstein bestehen, der im Freien keinen Bestand
hat. Deshalb werden Brunnenanlage und Straße vermessen, karto-
und fotografiert und danach wieder verschlossen, so daß das
Bauvorhaben weitergehen kann. In der nördlichen Hälfte
des Bauplatzes wird derzeit emsig gebaggert und gegraben, wobei
glücklicherweise noch keine archäologischen Entdeckungen
gemacht wurden.
Aber doch erhöht die Verzögerung die Baukosten für
das ganze Projekt, was bei meinem Besuch in diesem Oktober auch
Thema eines Gespräches zwischen Don Stefano, mir und dem Baudezernenten
der Erzdiözese Rom war. Für das Gesamtvorhaben werden
jetzt Kosten in Höhe von 3,5 Millionen € anvisiert, rund
750.000 mehr als zunächst veranschlagt. So werden derzeit -
darum ging es auch in unserem Gespräch - Wege gesucht, wie
die gesteigerten Kosten finanziert werden könnten.
Auf diesem Hintergrund und nach den verschiedenen Besuchen vor Ort
schälen sich für mich folgende beiden Aspekte besonders
heraus:
Es war sinnvoll, dass sich unsere Initiative auf
den Taufstein konzentriert, und das soll auch so bleiben. Unser
Anspruch oder Ziel kann nicht sein, einen entscheidenden Part beim
Bau der gesamten Kirche zu übernehmen. Es ist und bleibt die
Pfarrkirche der Gemeinde vor Ort, der wir solidarisch unter die
Arme greifen. Sollte die Initiative im Lauf der Zeit mehr Geld einbringen,
als letztlich für den Taufstein nötig ist, wird es sicher
anderweitig dem Bau zugute kommen können. Darüber würde
ich Sie selbstverständlich rechtzeitig und umfassend informieren.
Aber von dieser Möglichkeit sind wir finanziell und zeitlich
noch weit entfernt.
Ich erlebe bei Don Stefano und den Menschen in S. Edith Stein eine
tiefe Dankbarkeit darüber, dass es unsere Initiative gibt.
Es enttäuscht sie nicht zu wissen, dass wir bei aller Anstrengung
nur einen kleinen finanziellen und baulichen Beitrag werden schultern
können. Die Leute schätzen unsere Solidarität sehr,
weil sie ihnen geistigen und geistlichen Rückhalt gibt, an
ihrer Kirche weiterzubauen. In diesem Sinne bitten sie uns auch
sehr um unser Gebet.
Diese Bitte möchte ich sehr gern an Sie alle weitergeben. Das
Gebet für die Gemeinde in Rom macht uns nicht zuletzt zu Zeugen
der Botschaft Edith Steins, die im Geist christlicher Verbundenheit
Grenzen von Konfession, Religion, Völkern und Nationen überwunden
hat und überwinden hilft. Als Papst Johannes Paul II. am 1.
Oktober 1999 Edith Stein zur Mitpatronin Europas erklärte,
verdeutlichte er dies in der Aussage: "Wenn heute Edith Stein
zur Mitpatronin Europas erklärt wird, soll damit auf dem Horizont
des alten Kontinents ein Banner gegenseitiger Achtung, Toleranz
und Gastfreundschaft aufgezogen werden, das Männer und Frauen
einlädt, sich über die ethnischen, kulturellen und religiösen
Unterschiede hinaus zu verstehen und anzunehmen, um eine wahrhaft
geschwisterliche Gemeinschaft zu bilden"
Schließlich wäre ich Ihnen natürlich auch für
eine weitere finanzielle Unterstützung sehr dankbar. Als ich
vor einem Jahr mit dieser Initiative begann, hatte ich nicht einmal
zu träumen gewagt, dass nach zwölf Monaten schon ein so
hoher Betrag erbracht wäre. Das ermutigt mich auch ganz persönlich,
das Projekt engagiert fortzuführen.
Als kleines Dankeschön habe ich mir erlaubt, Ihnen noch einige
Bilder beizufügen. Sie zeigen die Baustelle in ihrem derzeitigen
Zustand, einen Blick auf die beschriebene Bewässerungsanlage
sowie Don Stefano bei seinem Besuch im April, der ihn unter anderem
nach Speyer und in den Besitz einer Urkunde zum Frankenthaler Stadtjubiläum
führte.
Mit herzlichen Grüßen und den besten
Segenswünschen,
Ihr Joachim Feldes
|