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Seit ihrer Seligsprechung am 1.
Mai 1987 in Köln, die mit ein Grund für den damaligen
Besuch von Papst Johannes Paul II. in Speyer war, ist Edith
Stein in unserem Bistum auf eine neue Weise geistig und geistlich
präsent geworden. Ihr Andenken und ihre Verehrung sind
wohl nirgendwo so lebendig wie hier.
Ihre Taufkirche in Bad Bergzabern wurde - besonders nach ihrer
Umgestaltung - eine vielbesuchte Tauferneuerungskirche. In der
Taufkapelle des Speyerer Domes gibt es eine Edith-Stein-Gedenkstätte.
Ein Teil des Domplatzes trägt ihren Namen. Im Kloster St.
Magdalena in Speyer wurde in zwei Klassenzimmern, in denen sie
unterrichtet hat, eine Edith-Stein-Dauerausstellung eingerichtet.
Ihr ehemaliges Wohnzimmer im Klostergebäude ist zu einem
Meditationsraum um gestaltet worden.
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Zu ihrem hundertsten
Geburtstag 1991 fand im Speyerer Dom ein Triduum, eine dreitägige
Feier statt. Ebenso gedachten wir auch 1992 in besonderer Weise
ihres 50. Todestages. In Speyer hat die 1994 gegründete
Edith- Stein-Gesellschaft Deutschlands ihren Sitz, und in Wachenheim
wurde die weltweit erste Edith-Stein-Kirche geweiht.
Edith Stein ist in diesen Jahren zu einer
wirklichen Bistumsheiligen und Diözesanpatronin geworden.
Ihre Heiligsprechung am 11. Oktober 1998 ist
für unsere Diözese erneut ein besonderes Geschenk,
eine pastorale Chance und Herausforderung. Sie wird dem Gedächtnis
und der Verehrung Edith Steins einen zusätzlichen Schub
geben:
Noch mehr als bisher wollen wir auf die neue Heilige schauen,
uns von ihrer Person, ihrem Leben und Sterben sowie von ihren
Schriften inspirieren lassen; noch vertrauensvoller wollen
wir sie um ihre Fürsprache bei Gott anrufen, noch öfter
wollen wir die Jugendlichen auf diese große jüdisch-christliche
Frauengestalt unseres Jahrhunderts als Lebens- und Glaubenshilfe
aufmerksam machen.
Dr. Anton Schlembach, Bischof von Speyer
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